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»Wir schützten ein Juwel

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©Gabriel Habermann; der Mittlere Schlossgarten am 6.6.2010.

Die Zerstörung des Schlossgartens wurde am 30.9.2010 unter der Verantwortung des Ministerpräsidenten Mappus (CDU) begonnen. Am 1.10.2010 wurden die ersten 27 Bäume für ein Technikgebäude gefällt, von dem aus das Grundwasser im Mittleren Schlossgarten abgepumpt werden soll. Die Vollendung dieser Anlagen wurde durch den VGH-Mannheim am 15.12.2011 gestoppt. Die abzupumpende Grundwassermenge sollte gegenüber den Planungen bereits verdreifacht werden.

Übersicht VerpflanzungWeit verstreut: Ihr kriegt uns nicht los, wir Euch schon.

Trotzdem stimmte die Landesregierung des ersten grünen Ministerpräsidenten Kretschmann der endgültigen Rodung des Mittleren Schlossgartens zu, die dann am 15.2.2012 begann. Obwohl dieser Regierung bekannt ist: "Der Schlossgarten ist ein Kulturdenkmal ersten Ranges".

Mehr als 177 Bäume wurden gefällt. Lediglich 60 Bäume wählte man für eine Verpflanzung aus, die allerdings nicht den fachlichen Anforderungen entsprechend durchgeführt wurde. Gerade deshalb, damit wir die Beschädigungen der Wurzelballen und die Zustände an den neuen Standorten möglichst nicht sehen, bevor alles hübsch dekoriert ist, wurde geradezu lächerlich versucht, die neuen Standorte geheim zu halten. Die Bäume wurden in andere Stadtteile gebracht, bis zu 8,5 km vom Stadtzentrum entfernt. Wir werden diese Bäume weiterhin beobachten, wir stellen auch weiterhin Zertifikate für diese Bäume aus. Sie sind lebende Mahnmale gegen Unvernunft, Verlogenheit und Gier.

Die neuen Standorte und ihre Schlossgarten-Bäume

Auf den Seiten der einzelnen Standorte finden sich auch die Listen der dorthin gebrachten Bäume, sowie weitere Informationen zum Standort. Die Verpflanzungen selbst werden wir noch gesondert begutachten. Einzelne Aspekte finden sich bereits in den Profilen der jeweiligen Bäume.

Wir raten dringend davon ab, die Bäume in irgendeiner Form privat pflegen zu wollen. Die Bahn und ihre Subunternehmer haben sich für die Verpflanzung dieser Bäume ohne jegliche Vorbereitung und mit zu klein dimensionierter Technik entschieden. Wenn die Bäume zu Grunde gehen, dann liegt dies nicht in der mangelnden Zuneigung besorgter Bürger, sondern an dem Urteil sogenannter Experten.

Das Kunst-Konzept

Die Schandtat soll, zumindest gegenüber der Öffentlichkeit, abgemildert werden, in dem man der Rodung im Nachhinein durch künstlerische Überhöhung einen Sinn geben will. Die Stämme und Kronenstücke wurden ebenfalls in die Stadtgärtnerei Fasanenhof gebracht. Was für eine Kunst

Das Totholz-Konzept

Fassungslosigkeit im BildDas Prinzip der nachträglichen Überhöhung bzw Verschleierung der Schande findet auch in diesem sogenannten Konzept seine Entsprechung. Vermeintlich ökologisch soll es sein. Also etwa, weil man dem holzbewohnenden Juchtenkäfer die Bäume zerstört hat, sollen andere Holzbewohner Nahrung erhalten. Im Feuerbacher Wald liegen die Stämme und Kronenstücke am Wegrand aufgereiht.

Zahlreiche Spaziergänger und Parkliebhaber stehen dem Frevel fassungslos gegenüber. Die betroffene Stimmung wurde eindrucksvoll am 3.3.2012 in einem Video festgehalten.

Die fachlichen Aspekte dieser Verwendung unserer Parkbäume beleuchten wir noch in einem gesonderten Artikel. Wer es sich antun möchte, muss sich das Video zum ersten Ohnebürgerforum ansehen ... sogenannte Experten verwerfen den Schlichterspruch von Heiner Geißler, dem auch die Bahn zugestimmt hatte, und verbreiten die vermeintlich sinnvolle Verwendung der Großbäume als modernde Werte.